Marokko – Strand – Arganwälder


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Nach einem guten Frühstück (Mark war wieder beim Bäcker) war die Aufteilung wie gestern: Surfen für die Jugend. Karin und Stephan sind durch die Medina Richtung Hafen gelaufen.


Mit dem Taxi haben wir uns für 8 Dirham (~75 Rappen) ein paar Kilometer südlich bringen lassen, um von dort am Strand in Richtung Sanddünen (das sind keine ausgedehnten Wüstensanddünen wie in der Sahara, jedoch finden sich hier einige kleinere Küstendünen) zu laufen. Grundsätzlich eine wunderschöne Umgebung – wären da nicht die vielen leeren Flaschen, Plastiktüten, Verpackungen, … die den Strand an vielen Stellen verunreinigen. Ausserdem störend sind die Quad-Fahrer – mag sein, dass viele Touristen das super toll finden – die lautstarken Quads und die Abgase passen aber einfach nicht in diese wunderschöne Landschaft.


Zurück in der Medina haben wir ein leckeres Avocado Brot im Cafe de l’esprit mit Tee und Saft zu uns genommen.


Nach einer kleine Mittagspause sind wurden wir um 15 Uhr abgeholt, um uns die Argan Wälder zeigen zu lassen. Ebenfalls geplant, im Rahmen dieser Führung durch Berberlands-Ecotourism, sind die Besichtigung einer Zuckerfabrik (Ruine), der Besuch einer Berber Familie und einer Argan Frauen Kooperative.

Arganöl hat in Marokko eine lange und reiche Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Es wird aus den Nüssen des Arganbaums gewonnen, der hauptsächlich in der Region Souss-Massa im Südwesten Marokkos heimisch ist. Schon seit Jahrhunderten nutzen die Berberfrauen das Öl traditionell für kosmetische und kulinarische Zwecke. Sie setzten es zur Hautpflege, als Heilmittel und in der Küche ein. Durch die zunehmende internationale Nachfrage in den letzten Jahrzehnten erlebte Arganöl einen Boom, was auch zur wirtschaftlichen Stärkung vieler marokkanischer Frauenkooperativen führte, die das Öl herstellen und exportieren.

Die letzten Jahre waren allerdings so trocken, dass die Argan Ernten nicht sehr ertragreich waren (ausser in den künstlich bewässerten Wäldern). Viele der Argan Bauern haben deshalb ihre landwirtschaftliche Tätigkeit aufgegeben und sind in die Städte abgewandert. Der Preis für Arganprodukte ist ausserdem entsprechend stark gestiegen.

Die Zuckerproduktion in Marokko hat eine lange Geschichte, die bis ins 8. Jahrhundert zurückreicht, als die Araber den Zuckerrohranbau und die Zuckerherstellung in die Region brachten. In den darauffolgenden Jahrhunderten entwickelte sich Marokko zu einem bedeutenden Zentrum der Zuckerproduktion, insbesondere während der Herrschaft der Saadier-Dynastie im 16. Jahrhundert. In dieser Zeit wurden moderne Zuckerraffinerien errichtet, und der Zucker wurde zu einem wichtigen Exportgut, das bis nach Europa und den Nahen Osten gehandelt wurde. Mit dem Aufstieg der globalen Zuckerindustrie im 19. Jahrhundert nahm die Bedeutung der marokkanischen Produktion jedoch ab. Heute ist Marokko auf Importe angewiesen, um die heimische Nachfrage zu decken, betreibt aber weiterhin begrenzten Anbau von Zuckerrohr und Zuckerrüben.

Im Anschluss an die Besichtigung der verfallenen Zuckerfabrik sind wir zu einem kleinen Dorf gelaufen, in dem wir bei einer Berberfamilie eingekehrt sind, um dort an einer traditionellen Teezeremonie teilzunehmen.

Auf dem Rückweg haben wir dann bei der Argan Frauen Kooperative angehalten. Frauenkooperativen in Marokko spielen eine zentrale Rolle in der Produktion von Arganöl. Sie ermöglichen es Berberfrauen, das traditionelle Wissen der Ölherstellung zu nutzen und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erlangen. Diese Kooperativen fördern nicht nur die lokale Gemeinschaft, sondern tragen auch zum Schutz des Arganbaums und zur nachhaltigen Entwicklung der Region bei, indem sie den Export des hochwertigen Öls weltweit vorantreiben. Im Anschluss konnten wir noch Argan Produkte erwerben, wovon wir auch fleissig Gebrauch gemacht haben – sind auch super gut als «Mitbringsel».


Zum Abendessen waren wir dann im Triskala – einem marokkanischen Restaurant. Hier gab es Tajine, Falafel und allerlei anderes Leckeres – sehr zu empfehlen und nur 2 Gehminuten von Adrians Dar entfernt.


Das war ein anstregender aber super schöner Tag. Wir sind alle so ziemlich sehr müde und daher früh im Bett und freuen uns auf morgen…..

1 Response

  1. Anonymous sagt:

    Sehr,sehr schoene Fotos, eine erlebnisreiche und interessante Zeit . Super,super toll 😍

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